Sucht
Einleitung
Chemie des Glücks
Die Ursachen
von Sucht beginnen im Kindesalter
Gedicht
Kriterien
von Suchtverhalten
von
Platon bis Freud, mehr...
Süchte
beschränken sich nicht nur auf "eingenommene Substanzen".
Wir können süchtig werden nach einem Verhalten,
einer Person, was auch immer, nach allem, was ein Gefühl
der momentanen Befriedigung verschafft.
Sucht hat mit Suche zu tun und in der Tiefe jeder Sucht
finden sich Hinweise auf fehlgeschlagene Versuche, den eigenen
Lebensweg zu finden. Von der heutigen Gesellschaft wird
das Suchtverhalten unterstützt, ja sogar gefördert.
Konsum dient als Ersatz für wahre Begeisterung, Sicherheit
und Ebenbürtigkeit. Immer mehr, immer besser, effektiver,
lukrativer, schneller, höher, weiter....sind die Produkte,
die uns angeboten werden und uns ablenken von der inneren
Suche.
Ob es nun um Handys, Computerspiele, Internet, Informationen,
Filme, Sport usw. geht: In der westlichen Welt gibt es fast
nichts, worauf man nicht süchtig werden könnte.
Vom Fernsehen über das Einkaufen bis zu Sex und Sport
dient schon beinah alles als Gegenstand der Sucht.
So haben wir heute mehr Suchtprobleme als zu allen Zeiten.
Und dennoch wird das Suchtthema – nach wie vor –
verdrängt, nicht ehrlich konfrontiert und es werden
keine wirklichen Lösungen angestrebt.
Denn es sind nicht die Suchtmittel, die das Problem darstellen.
Es ist der Mangel an Sinnhaftigkeit an "innerer Harmonie
und Erfüllung".
Chemie
des Glücks
Die Sorgenbrecher
Sigmund Freud schrieb, Jahre nachdem er seinen Kokainkonsum eingestellt
hatte: "Das erste Mittel gegen das Leiden an der Zivilisation
– ein
Leiden, dem der Mensch als soziales Lebewesen nicht entkommt, - ist der
Gebrauch der ´Sorgenbrecher´".
Der Übergang von einem maßvollen Gebrauch bestimmter Stoffe
(Drogen, Alkohol, usw.) oder von einem bestimmten Verhalten (in der Beziehung,
in der Arbeit,..) zur Sucht ist fließend und kaum merkbar.
Tatsache ist, dass sich die Körperchemie verändert und unser
System sich auf das Mittel oder das Verhalten, das anfänglich Erfüllung,
und Erleichterung gebracht hat, einstellt und es schließlich benötigt,
um in einigermaßen guter Verfassung zu bleiben.
Die
Ursachen von Sucht beginnen im Kindesalter
Kinder, die unter schwierigen Bedingungen
aufwuchsen oder einfach in ihrem "Kindsein" nicht
ausreichend respektiert wurden, sind später gefährdet
von Suchtmittel.
Ein Mangel an Gesundheit, Freude und Selbstvertrauen bewirkt
eine labile Einstellung gegenüber Suchtmittel.
Heutzutage kommt dazu, dass Familie nicht mehr die frühere
Bedeutung hat, Fernsehen und Internet gewinnen übermässig
Einfluss auf unsere Kinder.
Es werden Fähigkeiten nicht entwickelt, die bedeutend
für eine stabile Persönlichkeit sind. Diese sind
zum Beispiel: Entscheidungen treffen zu können, Aufgaben
durchführen und zu Ende bringen können, mit Versagen
und Versagungen umgehen lernen, sich in eine Gruppe angemessen
einbinden können, Kompromisse schließen können,
usw.
Und unsere Kinder sind einen Spiegel dessen, was w i r vorgedacht
haben. Sie artikulieren nur in offenerer, aggressiverer
Weise das, was "in der Luft liegt".
Gedicht:
Ich wollte Nähe und bekam die Flasche.
Ich wollte Eltern und bekam Spielzeug.
Ich wollte reden und bekam ein Buch.
Ich wollte lernen und bekam ein Zeugnis.
Ich wollte denken und bekam Wissen.
Ich wollte frei sein und bekam Disziplin.
Ich wollte Liebe und bekam Moral.
Ich wollte einen Beruf und bekam einen Job.
Ich wollte Glück und bekam Geld.
Ich wollte Freiheit und bekam ein Auto.
Ich wollte Sinn und bekam eine Karriere.
Ich wollte Hoffnung und bekam Angst.
Ich wollte leben.....
Kriterien
von Suchtverhalten
- Sich Gejagt fühlen - Jemand, der
abhängig ist, jagt immer irgend etwas hinterher. Er
kommt immer zu spät zu sich selbst.
- Knechtschaft - Die Sucht und deren "Erfüllung"
ist zum Brennpunkt des Lebens geworden
- Das Gefühl keine andere Wahl zu haben
- Fass ohne Boden - immer mehr ist notwendig
- Verwirrung, Isolation und Dysfunktionalität
- Mit der Zeit ändern sich Einstellungen und Denkvermögen
- Unbehagen und Angst, wenn man das Suchtmittel nicht bekommt
oder das Suchtverhalten nicht ausführen kann.
- Das Gefühl der "Zeitlosigkeit", die Zeit
fließt dahin und scheint endlos.
- Morgen werd ich... Das Durchbrechen des gewohnten Suchtverhaltens
wird in die Zukunft projiziert.
-"Leiden" des Abhängigen - Opferstatus
Wege
aus der Sucht heraus
Ich biete eine fürsorgliche, tiefgreifende Begleitung
aus der Sucht heraus in ein erfülltes "Alltagsleben".
Durch sanftes und effektives Arbeiten, wobei auch die ursächliche
Angst abgelöst wird, ist es möglich, den emotionalen
Stress vom Suchtverhalten zu lösen.
Der Blickwinkel auf eigene Interessen und Begeisterung wird
frei. Und sobald der/die "Süchtige" ein Interesse
entdeckt, das ihn/sie in dem Moment mehr fasziniert als
alles andere, kann der Weg in ein besseres erfüllteres
Leben eingeschlagen werden. In der schrittweisen Umsetzung
dann wird der Betroffene seine Sicherheit und Ebenbürtigkeit
wiedererlangen können.
Wie Sokrates sagte: "Man muss begreifen, dass das Glück
im Register des "genug" zu finden ist, und nicht
in dem des "noch nicht".
Sinnvoll ist es, wenn auch Nahestehende und Angehörige
des/r Abhängigen ihren Emotionalen Stress zu diesem
Thema lösen.
Von
Platon bis Freud
So
alt sie auch scheinen mag, Platons Theorie der Begierde
und die antike Philosophie sind durch die Erfahrung mit
der Droge auf eklatante Weise bestätigt worden. Er
vergleicht die Seele mit einem Gefäß ohne Boden,
das die Begierde immer wieder "randvoll" machen
will. Die Natur der Lust ist grenzenlos. Ein unersättliches
Verlangen fesselt uns an einen monotonen Stundenplan, ohne
Rücksicht auf jede andere Begeisterung. Die "begehrende
Seele" ist ein Tier.
Die Intelligenz ist der Mensch im Menschen, das, was ihn
menschlich macht. In den Leidenschaften tritt ein anderes,
ein unmenschliches, tierhaftes Wesen hervor. Doch ein "immer"
das sich positiv anhäuft, ist nur in der Lebensform
möglich, die Schranken anerkennt und "sich mit
dem zufrieden gibt, was vorhanden ist und nie mehr verlangt."
Freud findet im Kokain anfangs einen unleugbaren Vorzug.
Einmal davon entwöhnt gesteht er sich ein, dass die
Falle der Droge eben in ihrer Fähigkeit besteht, sofortigen
und bedingungslosen Hochgenuss zu verschaffen.
Die
Lust ist das erste Prinzip des psychischen Erlebens. Für
Freud ebenso wie für Aristoteles bildet sie die mächtigste
Triebfeder menschlichen Verhaltens.Das unmittelbare sorglose
erkaufte Vergnügen wird gegen die Gewinne eingetauscht,
die man erst durch Verzicht erzielen kann. Nun wird
aber das Produkt, das uns die Sorglosigkeit bringt, zum
Brennpunkt unseres Lebens und unserer
Sorge.
Mehr noch. Die negative Lust und unersättliche Begierde
sind gekoppelt. Wollust und Betäubung sind somit in
einer endlosen Schleife miteinander verbunden. Nach Platon
löschen die Toren der Sucht Durst und Hunger, was die
Betroffenen als "Vergnügen" bezeichnen, ohne
zu bemerken, daß sie niemals aufhören werden
zu begehren und immer auf der Suche nach dem Ende des Leidens
sind. Die unstillbare Begierde wird zum negativen Vergnügen.
Aber wohlgemerkt: Begierde selbst ist nicht notwendigerweise
unersättlich, solange man sie in spezifischer angemessener
Weise zu befriedigen sucht. Das ist dann: Wenn wir den geduldigen
und beschwerlichen Umweg über die Wirklichkeit nehmen,
und wir uns daran gewöhnen, für unser Vergnügen
Sorge zu tragen.